Sehr geehrter Herr Jeschke.
Zurzeit lese ich Johann
Wolfgang Goethes Werk „Die Leiden des jungen Werther.“ Im Folgenden möchte ich
ihnen den Charakter des Protagonisten vor Augen führen. Da der Roman zur
Hauptsache aus Werthers Briefen an seinen Freund Wilhelm besteht, werde ich Sie
jetzt ins eiskalte Wasser der Tatsachen stossen.
Ich kann Ihnen weder etwas
über sein Aussehen noch sein Alter oder seinen Werdegang berichten. Der junge
Werther ist hoch gebildet und entstammt einer Adelsfamilie. Er erhält fortlaufend
Geld von seiner Mutter. Der Protagonist, ist ein gefühlsvoller gut gesitteter junger
Mann. Gesellschaftlich hoch anerkannt, da er sich bei den Bewohner der neuen
Stadt schnell beliebt macht. Auch mit Kinder kommt Werther sehr gut zurecht,
wobei er sich jedoch stets selbst als das Abbild des perfekten Menschen darstellt.
Er vertritt im Wesentlichen die Grundgedanken der literarischen Epoche des
Sturms und Drangs. Er findet grossen Gefallen an Kunst und Natur, aber auch an
der Griechischen Sprache sowie an griechischen Dichtern wie Homer, Ossian,
welchen er auch ins Deutsche übersetzt. Er neigt schnell zur Reflexion und
somit zur mentalen und gedanklichen Erfassung der Welt und ihrer komplexen
Abläufe. Der Wissenschaft gegenüber steht Werther mit einer gewissen
Missachtung gegenüber, er verlässt sich eher auf seine Gefühle und seine
Intuition. Er findet seine Gefühle in der Natur wieder, respektive die Natur
ist wie ein Spiegel seiner momentanen emotionalen Lage. Trost sucht der
Protagonist stets in der Literatur. Er ist seiner Zeit im Umfang seines
gedanklichen Repertoires um Längen voraus. Werther macht während der Geschichte eine emotionale
Wendung durch. Vom einigermassen kritischen und lebensfrohen Werther bis hin
zum totalen emotional abgewrackten Selbstmörder, welcher sich am Ende, aus
Liebeskummer, sogar das eigene Leben nimmt. Seine Absicht ist es kaum, eine
bessere Welt zu schaffen, sondern ist darauf ab sein eigenes Glück zu finden
und stellt um dieses Ziel zu erreichen stellt er die Verwirklichung seiner
Wünsche und Talente in den Vordergrund. “Auch halte ich mein Herzchen wie ein
krankes Kind; jeder Wille wird im gestattet.“
Jedoch möchte ich Ihnen nicht zu viel erzählen mein Guter.
Mit Besten Grüssen
Janina Frank
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