Sali und Vrenchen sind die Kinder zweier Bauernfamilien,
deren Väter seit einiger Zeit zerstritten sind, weil jeder den herrenlosen
Acker in seinem Besitz haben wollte und nur einer ihn erhielt. Durch diese
Feindschaft war den Kindern der Kontakt zueinander verboten. Bei einer
Begegnung der Väter mit ihren Kindern, berührten sich die Hände von Vrenchen
und Sali und ihnen wurde klar, wie sehr sie füreinander empfinden und konnten
nicht mehr aufhören aneinander zu denken. Einestages starb Vrenchens Vater und
sie wurde zu einem Waisenkind. Ihr letzter Wunsch ist, bevor sie aus dem Hause
fort muss, einmal recht lustig zu sein, und zwar mit Sali. Sie möchte irgendwo
mit ihm tanzen und so verabredeten sie sich für den nächsten Tag, um in ihren
schönsten Kleidern auf die Kirchweih zu gehen. Sie wollten wenigstens einen
gemeinsamen Tag verbringen ohne Sorgen.
Auf der Kirchweih angekommen, verschwanden sie schnell
wieder, denn sie wurden erkannt. Sie begaben sich zum Paradiesgärtchen, wo sich
das arme Volk lustig macht. Sie genossen es und liebten sich. Der schwarze
Geiger schlug ihnen vor mit ihm und seinen Leuten mitzukommen und zog sie durch
seine Musik in einen Bann. Als sie dann an den drei Äckern vorbeiliefen blieben
sie stehen und waren vom Bann befreit. Am Morgen danach wurden sie tot
aufgefunden. Die Frage, die man sich hier stellen sollte: Wie konnte es dazu kommen?
Sali und Vrenchen lieben sich und werden sich immer lieben,
doch ihre Liebe ist nicht zugelassen. Als sie stehen blieben, sprachen sie
davon, dass sie sterben könnten und dann alles vorbei wäre, die Hauptsache ist,
sie sind zusammen. Der Tod wäre eine Erlösung für sie, sie müssten nicht mehr
unter der Feindschaft der Familien leben und wären endlich vereint, zwar nicht
lebendig, aber wenigstens beisammen. Der Suizid ist die einzige Lösung für die
beiden, nicht in den Ruin der Väter hineingezogen werden. Würden sie zusammen
weiterleben wollen, wäre dies gar nicht möglich, denn sie sind weder
verheiratet, noch haben sie die Mittel zum Überleben. Daher steht der
Entschluss für sie fest, sie werden Selbstmord begehen, um glücklich zu sein.
Ihr einziger Wunsch ist zusammen zu sein und ihr Herz schlägt nur für den
anderen, sie möchten gar niemand anderes lieben und mit dem glücklich werden. Es
ist schlimm, sehen zu müssen, dass zwei Jugendliche lieber Selbstmord begehen,
als Leben zu können und dies nur weil ihre Väter Streithähne sind. Vrenchens
letzter Wunsch ging in Erfüllung und es gab für beide keinen Grund zurück in
die Stadt zu kehren, deshalb entschieden sie sich für ein ewiges, gemeinsames
Leben ohne Probleme im Himmel und nicht auf Erden.
Für die beiden Kinder der Streitfamilien gab es nur einen
Ausweg und zwar den Tod. Der Streit der Eltern und die nicht zugelassene Liebe
waren der Auslöser für ihren Doppelsuizid.
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